Eine katastrophale Abstimmung im brasilianischen Kongress bedroht das Überleben der indigenen Völker im ganzen Land. Dies ist der schwerwiegendste Angriff auf die Rechte indigener Völker seit Jahrzehnten, und es ist wichtig, dass ein weltweiter Aufschrei dagegen ertönt.
Die Abgeordnetenkammer billigte den Gesetzentwurf 490/2007 (im Senat inzwischen in PL 2903 umbenannt), der das Überleben der indigenen Völker im ganzen Land bedroht:
- PL490 könnte es erlauben, jedes indigene Gebiet im Land aufzulösen oder zu verkleinern und durch Bergbau, Ölbohrungen oder andere Industrieprojekte zu ersetzen.
- Holzfällende, Viehzüchtende und andere, die illegal in indigene Gebiete eingedrungen sind, dürften dort bleiben und den Wald zerstören, bis die Gebiete vollständig rechtlich anerkannt sind – ein Prozess, der normalerweise Jahrzehnte dauert.
- Regierungsteams dürften Kontakt mit unkontaktierten Völkern erzwingen. Solche Kontakte sind fast immer tödlich.
- Viele indigene Völker würden nie in der Lage sein, ihr geraubtes Land zurückzuerhalten, da der Gesetzesentwurf auch den „Stichtag-Trick“ unterstützt. Der Stichtag-Trick will verhindern, dass indigene Völker ihr Land erhalten, wenn sie nicht an einem Stichtag – dem Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens der brasilianischen Verfassung im Oktober 1988 – auf ihrem Land gelebt haben.
Im schlimmsten Fall könnten Hunderte von indigenen Gebieten, in denen über eine Million Indigene leben, zerstört werden, und Dutzende von unkontaktierten Völkern könnten ausgelöscht werden.
All dies verstößt direkt gegen die brasilianische Verfassung und internationales Recht, aber die mächtige Agrarlobby im Kongress scheint sich nicht darum zu kümmern.
Nach der Abstimmung im Unterhaus könnte nun das brasilianische Oberhaus – der Senat – dieses Gesetz jederzeit verabschieden.
Bitte schreibe jetzt den brasilianischen Senator*innen eine E-Mail und fordere sie auf, gegen dieses schreckliche und gefährliche Gesetz zu stimmen.